Die Ressourcen-Werkstatt

Wie im innen, so im außen

Warum Anerkennung und Wertschätzung häufig nicht ankommt.

Nachdem ich im letzten Blog-Artikel zu dem universellen Lebensgesetz „Vom geben und nehmen“ Umsetzungstipps für den (Arbeits)Alltag gegeben habe, setze ich heute die Serie fort.

Wissen Sie, lieber Leser, was mir in der Vergangenheit schwergefallen ist? Manche mögen es nicht verstehen, aber es ist so: Ich habe lange Zeit ungern Rechnungen geschrieben. Ich weiß, als Selbstständiger sollte das ein besonderes Vergnügen sein.

In meiner Rolle als Unternehmer liebe ich es auch Rechnungen zu schreiben. Schließlich zeugt es ja von Erfolg, dies möglichst oft zu machen. Die Rechnung ist der Lohn und Dank meiner Arbeit.

Früher, als ich noch Konserven verkauft habe, war es für mich ein leichtes, den Preis einer Ware zu bestimmen.

Dann wurde ich selbst die Ware, die meine Kunden kauften. Jetzt musste ich meinen Preis kalkulieren. Können Sie sich schon vorstellen, was passierte?

Genau! Ich musste meinen Selbstwert bestimmen.

Das führte mich zu einem ganz wichtigen Punkt in meinem Leben.

Was bin ich mir wert?

Haben meine Eltern mir als Kind nicht immer gesagt: „Schuster, bleib bei deinen Leisten“ und „Glaubst Du etwa, du könntest dir alles rausnehmen?“ Und insbesondere habe ich diese Sätze besonders gehört: „Wer bist du denn, dass du glaubst, dafür Geld zu nehmen? Das ist doch eine Selbstverständlichkeit, dass man anderen Menschen hilft. Dafür nimmt man kein Geld.“

Und was passierte?

Ich tat etwas für andere Menschen und sie gaben mir eine Belohnung dafür. Zuerst habe ich mich darüber natürlich sehr gefreut. Welcher Mensch erfährt nicht gerne Anerkennung?

Doch dann tauchte eine innere Stimme in mir auf: „Das war doch nichts Besonderes. Das machen alle anderen auch. Wie kannst Du nur dafür etwas annehmen?“

Recht hatte diese Stimme. Wie konnte ich nur??? Still und heimlich habe ich die Schokolade aufgegessen. Glauben Sie mir, ein Genuss war das nicht immer.

Was ist aus meinen Kindheitserfahrungen geblieben?

Mein größtes Entwicklungspotential!

Mehr noch. Genau dieser Erfahrung habe ich es zu verdanken, dass ich heute als Coach und Persönlichkeitstrainer wirke.

Meine Fähigkeit, schon früh meine Aufmerksamkeit auf das zu richten was Menschen brauchen – und ihnen das zu geben -, kommt mir heute zugute.

    Mein größtes Entwicklungspotential ist die Anerkennung meiner Selbst!

    Was geblieben ist, ist die Frage: Welchen Wert hat meine Arbeit bzw. diese Art der Tätigkeit?

    Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt: „Wie viel ist mir das wert, was ich tue?“

    Haben Sie! Und zwar tun Sie das ständig. Sie wissen genau, was Sie sich wert sind. Wenn ich Sie meine, dann meine ich nicht Ihr Ego. Ihr Ego misst den Wert an Erfahrungen, an Informationen von außen.

    Ihr Ego sagt ihnen: „Andere bekommen aber mehr als du. Damit kannst du nicht zufrieden sein.“ Oder aber es sagt: „Sei froh das du das jetzt bekommen hast, bedanke dich und sei still.“

      „Ob etwas zuviel, genug oder zu wenig ist, bestimmt der innere Maßstab.

      Wie im innen, so im außen.

      Wollen Sie also im außen mehr haben – sehen – bekommen, dann muss sich im inneren etwas verändern.

      Erkennen Sie sich selbst. Geben Sie sich einen Wert. Und ein ganz wichtiger Tipp:

      Sie sind wertvoller als Sie glauben!

      Moment mal, werden Sie jetzt sagen. Was ist mit den Menschen, die von sich behaupten, sie könnten alles besser? Die Millionen verdienen? Sind diese Menschen etwa mehr wert als ich?

      Wenn Sie das glauben, dann ist das so.

      Dann weisen Sie diesen Menschen einen höheren Wert zu. Dann glauben Sie, dass es ein Zeichen von Wert ist, Millionen zu verdienen, ein großes Haus zu besitzen und womöglich noch eine Jacht.

      Wahrscheinlich ist es aber gar nicht das, was Sie wollen. Sie wollen Anerkennung und Wertschätzung in Form von Beachtung ihrer Bedürfnisse. Stimmen Sie mir zu?

      Wie im innen so im außen.

      Erst wenn wir beginnen, zunächst uns selbst die Anerkennung und Wertschätzung zu geben, die wir brauchen, erfahren wir dies auch im außen.

      Doch ich muss Sie warnen: Wenn Sie das tun, werden Sie möglicherweise feststellen, dass es Ihnen gar nicht mehr so wichtig ist, dies von anderen zu bekommen.

      Es ist die Ausgewogenheit von innen und außen, die uns zufrieden macht.

      Ich verabschiede mich von Ihnen mit einem Zitat von Mahatma Gandhi:

      Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.

      Wolfgang Bahre

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